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Channel: Kommentare zu: Kinder, Kinder, wie sollt ihr Social Media lernen?
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Von: Su Franke

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So, hier ist noch meine Antwort an Elias (via Mail) es wurde ein toller Mix aus all euren fantastischen Ideen und Gedanken. Riesen Dankeschön.

lieber Elias und Kollegen

Hier sind einige Gedanken von Leuten, die sich mit Facebook und Twitter auseinander setzen. Es sind nicht nur meine Antworten.
Ich wünsche euch gutes Gelingen morgen in der Schule und grüsse euch herzlich.

1. Ist Twitter und Facebook für Kinder unter 10 Jahren geeignet?
2. Welche Gefahren hat Facebook und Twitter?
3. Welchen Sinn machen Twitter und Facebook?
4. Welche positiven Seiten hat Twitter und Facebook?
5. Wie wehrt man sich gegen Cyber Mobbing?

Zu allen Fragen, kann ich nur meine eigenen Gedanken teilen. Es gibt leider kein richtig und kein falsch. Die Plattformen spiegeln oft nur, wie wir Menschen sind. Und da kennen wir solche und solche. Es ist gut, wenn jeder selber lernen und ausprobieren kann, wie solche Plattformen funktionieren. Mir wäre am liebsten, wenn es an den Schulen vergleichbare Lern-Plattformen gäbe. Ellen Tedaldi hat eine gute Idee dazu: “ Um den sicheren Umgang mit Social Media zu lernen, eignet sich meiner Meinung nach ein Blog auch sehr gut. Kinder können dort über ihre Erlebnisse, aber auch über Gefühle / Gedanken schreiben ohne diese gleich der ganzen Freundesgruppe zu präsentieren. Ein Kind kann dort auch in Ruhe lernen, Kommentare zu moderieren usw.“


1. Ist Twitter und Facebook für Kinder unter 10 Jahren geeignet?

Persönlich denke ich nein. Ich würde lieber mit einfacheren Netzwerken beginnen. Der Tipp von Justyna Grund gefällt mir sehr. Instagram für Handy-Fotos, aber ohne Gesichterbilder, zum Starten und Experimentieren. Die Plattform hat weniger Funktionen und ist übersichtlich. Ausserdem hat Facebook ja eine Altersbeschränkung, es ist erst ab 13 erlaubt.

2. Welche Gefahren hat Facebook und Twitter?

Gefahren liegen oft nicht bei der Pattform, sondern vielmehr bei ihren Nutzern. Menschen machen Fehler und sehen bei so komplexen Technologien oft nicht, was „dahinter“ passiert. Das halte ich für die grösste Gefahr bei Online Plattformen. Bei Facebook sind die Einstellungen sehr komplex (viele verschachtelte Möglichkeiten) und ändern sich häufig. Als Nutzer muss man immer wieder aufpassen, ob man noch so teilt wie man es möchte. Mir ist kürzlich zum Beispiel etwas passiert: Ich hatte automatisch Beiträge von der Facebookseite (für die Firma) auch gleichzeitig bei Twitter geteilt. Nach einer Zeit änderte einer der beteiligten Technologien etwas und es wurden zwei Wochen lang meine privaten Beiträge von Facebook auch auf Twitter geteilt. Ich hab es zum Glück zufällig gesehen und konnte es schnell wieder ändern. Übrigens jedes einzelne Bild, dass hier geteilt wird erhält einen sogenannten Link und der bleibt immer gespeichert, sogar wenn du das Bild löschst.

Bei Twitter ist es anders, hier sind sich die Leute oft bewusst, dass alles öffentlich und in google auffindbar ist. Auch hier ist die grösste Gefahr der Mensch. Über eine längere Zeit werden auch Charakterzüge sichtbar, die vielleicht nicht alle nur sympathisch finden. Oder es entstehen Missverständnisse, weil der Text sehr kurz ist.

3. Welchen Sinn machen Twitter und Facebook?

Facebook macht Sinn, wenn man Menschen kennt, die man im realen Leben nicht so oft sieht. Oder auch für Menschen mit gleichen Interessen tauschen sich in sogenannten Gruppen in Facebook aus. Spiele gibt es auch innerhalb von Facebook, aber hier gibt der Spieler immer auch Daten frei, auch die von Freunden.
Twitter ist sinnvoll für Leute, die sich gern mitteilen und lesen, was andere bewegt. Auf dieser Plattform kennen sich die Teilnehmer oft nicht so gut. Es sind selten Freunde. Hier geht es mehr um Themen als um Beziehungen. Die Leute bestätigen sich nicht gegenseitig die „Freundschaft“ sondern jeder kann jedem folgen. Also zuhören. Zudem hat Twitter viele Sprachregeln, die nicht so einfach zu verstehen sind. Hier ist übrigens das Einstiegsalter höher als in Facebook.

4. Welche positiven Seiten hat Twitter und Facebook?

An Facebook finde ich positiv, dass man über weite Entfernungen viel mitbekommt, was die Freunde gerade tun. Man bekommt Geburtstagserinnerungen. Auch Parties kann man hier leicht organisiseren, ohne sich die Adressen von allen erst zusammensuchen zu müssen. Mit der Zeit erfährt man viel mehr über die Menschen, als man sich erzählen könnte. Ein Tipp von Sandra Bonard „Achtung, vieles ist öffentlich oder nur halbprivat.“

An Twitter finde ich positiv, dass es unglaublich schnell ist. Auch jemand, der nur mit wenigen Leuten verbunden ist, kann mit einem Beitrag schnell „berühmt“ werden. Die Frage ist, ob das die Person dann auch möchte.

5. Wie wehrt man sich gegen Cyber Mobbing?

Diese Frage gebe ich gerne an Leute ab, die mehr Erfahrung mit dem Thema haben als ich. Unsere Tochter ist inzwischen 20 und hat erste Erfahrungen mit Kwick (die Plattform war damals für Kids, hat sich inzwischen geändert) gemacht, damals war Cyber Mobbing noch selten. In meinem Blogbeitrag haben u.a. Ellen Tedaldi, Sandra Bonard, Nadine Hudson kommentiert und Tipps gegeben.

– schnell handeln
– mit jemandem dem man vertraut reden
– jemanden der Erfahrung mit dem Medium hat dazu befragen
– evt. kurzzeitig einen Beitrag löschen

Nadine Hudson hat zwei Kinder und sagt dazu. „Zum Thema Cyber Mobbing höre ich gerne meiner Schwester zu, die bei der Pro Juventute arbeitet. Das ist sehr spannend, zum Teil auch sehr traurig, was sie da erlebt. Mobbing passiert aber auch auf dem Pausenplatz und nicht nur online. Es ist ein Thema, das viel diskutiert werden soll und wenn ihr von einem Mobbingfall hört, dann scheut euch nicht, mit jemandem darüber zu sprechen. Je schneller man es an den Haaren packt, desto einfacher ist es zu lösen.“ Und Helen Umiker gibt als Tipp: „Vorsichtig mit Bildern und Aussagen.“

PS von Su: in Konfliktsituationen versuche ich immer sofort real mit der Person zu reden. Ich gehe hin oder rufe an, erkläre, wie ich mich in der Situation fühle und frage, was ich tun kann, damit wir besser auskommen.


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